Mittwoch, 8. Juli 2009

Dieser Beitrag ist durch einen Beitrag von Christoph Chorherr (und die Kommentare darauf) in mir entstanden und wollte mal raus:

Was mich immer wieder grenzenlos fasziniert ist, dass offensichtlich die Mehrzahl aller mobiler Menschen je nach gewähltem Verkehrsmittel ein anders "funktionierendes" Hirn einbaut. Viele Autofahrer benehmen sich, wenn sie zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind, als müssten sie allen beweisen, wie rücksichtslos und regelverachtend sie sein können, nur um dann, wenn sie in ihrer Blechschüssel sitzen, über andere, die sich genauso verhalten, wie sie, kräftig drauflos zu schimpfen. Und das gilt in jeder beliebigen Variante so. Meistens, leider.

Was mich betrifft: ich fühle mich von JEDER zu lange roten Ampel gefrozzelt, egal ob ich AF, FG oder RF bin. Allerdings komme ich mir als FG oder RF ungleich blöder vor, wenn ich solch eine rote Ampel befolge, als als AF. Warum? Weil ich oft der Einzige bin, der sich als RF oder FG an diese Regel, bei rot einfach stehen zu bleiben, halte.
Warum ist das so? Manchmal halte ich mich schon selbst für einen Außenseiter, weil ich Regeln befolge!

Mir geht auch die immer stärker werdende ICH-Bezogenheit und der zunehmende Egoismus kräftig auf die Nerven! Mir ist einfach nicht klar, woher dieses Verhalten kommt.
Und mir geht es auch auf die Nerven, dass ausgerechnet die, die immer rücksichtsloser ihr eigenes Ich in den Vordergrund drängen, von der Gesellschaft immer mehr unterstützt werden, indem sie für ihr Verhalten auch noch belohnt werden - frei nach dem Motto "Frechheit / Rücksichtslosigkeit siegt". Warum? Weil die Rücksichtsvollen zu konfliktscheu sind?
Ist nicht die ganze Banken- und Wirtschaftskrise genau durch diese rücksichtslosen und nur auf den eigenen Vorteil bedachten Menschen (und in weiterer Folge Firmen / Banken / etc) so richtig groß geworden?

Nur, was kann eine Gesellschaft dagegen unternehmen? Was kann ich ändern, außer meinen Kindern ein Grundgerüst an Fairness mitzugeben - nur um dann wieder zu erkennen, dass das im Zusammenleben mit rücksichtslosen Menschen ihnen einen "Wettbewerbsnachteil" einhandelt??
Klingt ein Bissl frustriert - ist es auch...

3 Kommentare:

  1. Bis auf das an der roten Ampel warten bin ich mit Dir einig. Irgendwie seh ich es aber nicht ein, wenn die ganze Kreuzung frei ist und ich zu Fuss oder auf dem Rad unterwegs und damit EH schon langsam bin, auch noch an einer roten Ampel warten zu muessen. Der Verkeher in Westeuropa ist so oft einfach ueberreguliert. Oder an den falschen Stellen reguliert. Es muesste viel mehr adaptive Verkehrsregelung geben, Ampeln, die sich abschalten, wenn wenig Verkehr ist etc. Das waer echt sinnvoll.

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  2. Ach Max, da sprichst Du ein Thema an, welches mich täglich sowohl im Berufs- als auch im Privatleben beschäftigt... Manchmal denke ich mir echt, ich spiele dieses scheiß Spiel nicht mehr mit. Du hast ja ein paar Jahre mehr an Erfahrung als ich, aber scheinbar gibt es dafür keine wirkliche und dauerhafte Lösung. Ab und zu scheint es doch notwendig zu sein, ein Ego-Arschloch zu spielen um nicht endgültig unterzugehen...

    John Lennon hatte da schon recht!

    Stefan

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  3. Ich bin für KREISVERKEHR für Fußgänger und Radfahrer. Dieses geistesgestörte System hat sich auch bei Autos durchgesetzt, warum nicht auch für alle anderen Situationen ? Gegenüber einer Ampel, die dem Verkehrsteilnehmer nur in bestimmten periodischen Phasen ein Querungsrecht einräumt, ist der Kreisverkehr deutlich liberaler: jeder darf zu jeder Zeit in einen Kreisverkehr hineingehen/fahren - vorausgesetzt er räumt sich oder seinem Fahrzeug in einer Kollision mit dem sich nähernden Verkehrsteilnehmer realistische Siegchancen ein.
    Für manche Hirnzwerge und Entscheidungsschwache ist ein Kreisverkehr natürliche eine Art Dauerkurve, aber dafür gibt's ja die berühmten burgenländischen Zusatztafeln: "maximal 3 Runden".
    Egal, wie man's macht - der Drogenkonsum der zuständigen Verkehrsplaner führt letztlich immer zur Darwin'schen natürlichen Selektion. Diese bedeutet, dass Individuen sterben, die nicht in der Lage sind, in ihrer Verkehrsumwelt zurechtzukommen und somit an einer Weitergabe ihrer minderwertigen Gene gehindert werden sollen. Die These fundiert nun auf der Annahme, dass das Benutzen von Ampeln höhere Ansprüche an die individuelle Intelligenz stellt und dies letztlich dazu führt, dass mobilistisch weniger begabte Menschen durch Verkehrsunfälle gezielt an einer Weitergabe ihrer Gene gehindert werden und somit eine bessere Gesellschaft geschaffen werden kann.

    Autor: Schokikeks

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